Tipps & Tricks

Dreadlocks – Tipps & Tricks

Herzlichen Glückwunsch zu deinen neuen Dreadlocks.
In dieser Anleitung findest du Antworten auf die meisten deiner Fragen samt einer detaillierten Anleitung wie und mit was du deine neuen Dreads pflegst.

Waschen – Wann und womit?

Waschen ist sicher eines der Themen, zu denen es die meisten Fragen gibt. Und hier gehen die Meinungen sehr auseinander, womit man waschen sollte und wie oft.
Ich gebe dir hier einen Überblick über Zeiträume und Produkte, die sich bewährt haben.

Waschen solltest du, sobald die Kopfhaut juckt. Ich weiß, dass es viele Empfehlungen gibt, die Dreads nach Erstellung möglichst 1-2 Wochen nicht zu waschen.
Wenn die Kopfhaut das mitmacht, wären 2 Wochen sicherlich optimal. Allerdings bringt das wenig, wenn du dir in der Zeit die Kopfhaut wund kratzt. Das würde deutlich mehr schaden anrichten, als zu waschen.

Davon abgesehen solltest du auf jeden Fall regelmäßig waschen alle (1-2 Wochen), denn nur saubere Dreads filzen.

Auch die Produkte sind vielfältig. Ich empfehle daher auch nur Produkte, die ich selbst bereits ausprobiert habe.

1. Ronnys Seifen
Kauf/Bestellung: bei Ronny Jakobi de Nathal via Facebook über Messenger
Preis: -Starterkit mit 12 Sorten um 35€
-Einzelseifen um 5€

2. Alepposeife
Kauf/Bestellung: online oder in Drogerien oder Alnatura
Preis: ca 3-5€

3. Salthouse Totes Meersalzshampoo
Kauf: Rossmann, dm, Edeka, Rewe, etc
Preis: unter 5€

4. Lush Shampoobar „Seanik“
Kauf/Bestellung: Lush Shop in der Bremer Innenstadt oder online über Lush.com
Preis: 10€

Lush Shampoo Bars kann ich allerdings erst ab einem halben Jahr empfehlen, weil diese die Dreads recht weich und fluffig machen, was gerade am Anfang nicht so gut ist.

Es gibt natürlich noch mehr Produkte, die ich aber noch nicht selbst getestet habe.
Oft genannt werden hier noch das „Big“, ebenfalls von Lush, „Filt Ber“ über den entsprechenden Onlineshop und Haarseifen aus diversen Onlineshops, wobei man hier doch sehr auf die Inhaltsstoffe achten muss, damit man nicht hinterher weiche, flusige Dreads hat.

Beim Waschen

Beim Waschen solltest du immer darauf achten, nicht zu sehr über die Dreads zu rubbeln, sondern gerade am Anfang etwas vorsichtig zu sein.
Wichtig ist, die Dreads gründlich auszuspülen, damit sich keine Rückstände sammeln.
Nach dem Ausspülen die Dreads wie einen Schwamm ausdrücken (nicht auswringen!) und nochmals spülen und wieder ausdrücken. Sollte es dann noch schäumen, nochmals ausspülen.

Nach dem Waschen

Nach dem Waschen solltest du deine Dreads erstmal in ein Handtuch einschlagen und warten, bis sie nicht mehr tropfen.
Wenn sie nur noch feucht und nicht mehr nass sind, solltest du mit den Händen durch die Dreads gehen, um sie zu trennen. Sollten sich irgendwo Haare zusammen gefilzt haben, die nicht zusammen gehören, solltest du diese auseinanderziehen, um ein Zusammenwachsen deiner Dreadlocks zu verhindern.
Danach solltest du auf jeden Fall an Palmrolling denken.
Dazu nimmst du den Dread am Ansatz zwischen deine Handflächen und rollst sie hin und her bis zu den Spitzen, ähnlich, als wolltest du eine Teigrolle machen. Das machst du mit jedem Dread einzeln (und ja: nach jeder Wäsche!). Das nimmt etwas Zeit in Anspruch, lohnt sich aber, weil es deine Dreads in Form hält.

Tight`n`Roots

Einmal im Monat solltest du deine Ansätze mit Tight`n`Roots nachfilzen. Dazu nimmst du deinen Dread zwischen die Finger, drückst ihn auf die Kopfhaut und machst so lange kreisende Bewegungen auf der Kopfhaut, bis die glatten Haare leicht aufgebauscht sind.

Nachhäkeln

Deine Dreads sollten in regelmäßigen Abständen nachgehäkelt werden. Das minimiert Schlaufen und Gnubbel. Für neu erstellte Dreads lohnt sich nachhäkeln erst nach 2-3 Monaten, denn in den ersten Wochen sind Dreads einfach fusselig mit vielen, abstehenden Haaren. Das gehört dazu und lässt sich nicht verhindern, da musst du einfach durch.

Was du mit deinen Dreads nicht machen solltest

-Waschen mit Ölhaltigen Produkten
Die Öle verbleiben oftmals als Reste in den Dreads und beeinträchtigen den Filzprozess

-Shampoos mit Silikonen, Weichmachern und Mikroplastik (Pflege -und Feuchtigkeitsshampoos)
Diese Inhaltsstoffe beeinträchtigen den Filzprozess, da sie sich in den Dreads ablagern und machen diese weich und flusig.

-Duschgel
Auch Duschgel ist für das Waschen von Dreads eher ungeeignet, da auch diese oft Inhaltsstoffe haben, die sich ablagern und das Filzen erschweren


-Dreadwachs, Dreadgel und Dreadspray (Straffungsspray)
Diese Produkte verbleiben in den Dreads und lassen sich oft nicht mehr auswaschen. Dreadspray enthält Stärke. Diese strafft die Dreads nicht, sondern verklebt sie. Daher sieht es aus, als würde es die Fusselhaare festigen, aber eigentlich verklebt es sie nur mit den Dreads und ist daher -trotz des Namens- ungeeignet für deine Dreads.

-Kernseife
Auch die gute, alte Kernseife hat in deinen Dreads absolut nichts verloren. Sie trocknet deine Haare und deine Kopfhaut aus und macht auf Dauer deine Haarstruktur kaputt und kann dazu führen, dass deine Dreads abreissen.

-Kieselerde
Kieselerde lässt sich super schwer auswaschen und meist nicht ohne Rückstände, hinterlässt graue Schleier und trocknet die Haare und damit deine Dreads einfach nur aus und bringt dir keine Vorteile. Daher solltest du das einfach sein lassen.

-Öle, Kuren und Spülungen
Diese Produkte gehören nicht in deine Dreads. Sie machen die Haare weich und lagern sich aufgrund ihrer Inhaltsstoffe in den Dreads ab und hindern sie daran, zu filzen.
Die einzige Ausnahme bildet hier das Färben. Nach dem Färben solltest du immer (!) die Kur/Spülung benutzen.
Auch ältere Dreads (ab 2-3 Jahre) können im Sommer ab und an eine Kur vertragen. Das wirst du merken, wenn deine Dreads nach einem Urlaub am Meer sehr trocken und kratzig sind. Achte aber darauf, dass sie keine Silikone oder ähnliches enthält.

-Färben
Ja, ich sage es nur ungern, aber du solltest deine Dreads nach Möglichkeit nicht färben. Haarfarbe ist, sofern es sich nicht um eine reine Tönung handelt, oxidativ. Das heißt, sie öffnet die Schuppenschicht und dringt in das Haar ein. Bei diesem Oxidationsprozess geht auch immer ein Teil deiner Haarstruktur kaputt. Je heller die Farbe, desto mehr greift es die Haare an, weil es dem Haar Pigmente entzieht.
Solltest du deine Dreads doch färben wollen, benutze unbedingt die beiliegende Haarkur/Spülung. Diese beendet den oxidativen Prozess, neutralisiert Restalkalien und schließt die offen stehende Schuppenschicht wieder.
Die ersten 3-6 Monate solltest du das Färben aber auf jeden Fall unterlassen.

-Blondieren
Man liest es oft: Bunte Farben sieht man nur auf sehr hellem Haar. Darum greifen viele zu Blondierungen, oft auch als Aufheller in den Regalen der Drogerien zu finden.
Ich kann davon nur ganz dringend abraten, denn Blondierung ist neben Haarentferner so ziemlich das Schlimmste, was du deinen Haaren antun kannst.
Es gibt am Markt nichts Aggressiveres, als Blondierung.

-Zu viel Häkeln
Ich weiß, gerade am Anfang sind die Dreads fusselig und weich und machen nicht den Anschein, als würden sie jemals zu richtigen Dreads werden. Darum sage ich allen meinen Kunden: Dreads brauchen Zeit und Geduld.
In den ersten drei Monaten lohnt es sich nicht, mit der Häkelnadel in den Dreads rumzustochern. Das stört nur den Filzprozess und reißt unnötig Haare kaputt. Und es bringt nichts. Die Dreads sind in den ersten drei Monaten einfach fusselig und man sieht aus, wie der Besen am unteren Ende. Das gehört dazu!

-Filznadeln
Es gibt sie oft im Angebot in verschiedenen Onlineshops aber sie haben nichts an und in deinen Dreads zu suchen, weil sie die Haare kaputt reißen.


Mit dieser Anleitung habe ich jetzt die gängigsten Fragen und Punkte zusammen gefasst und wünsche dir viel Spaß mit deinen Dreads.

Und denke immer daran: Dreads brauchen Zeit. Es ist keine modische „Instantfrisur“, die sofort gut und fertig aussieht. Zu Dreads gehören Fusselhaare, Schlaufen und Gnubbel dazu. Es gibt Tage, da sieht man aus wie ein geplatztes Sofakissen. Halte durch, es wird besser ;)











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